Ab in den Süden!
- chiarasue
- 8. Aug. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Ab in den Süden!
Es ist soweit. Urlaubszeit. Wunderbar. Die Zeit, auf die sich jeder schon seit dem Ende der Weihnachtsferien freut. Auch für mich ist es jetzt so weit. Ich befinde mich in diesem Moment auf dem Weg nach Süden in die Oase der Entspannung! Der einzige Haken: Wir stehen im Stau. Kleines Detail am Rande: Es ist 4 Uhr in der Früh. Ja, richtig gehört. 4 Uhr. Eine Zeit, während der jeder vernünftige Mensch im Bett liegen und seelig schlummern sollte.
Ihr habt richtig gehört. Mitten in der Nacht gibt es einen Stau auf der Autobahn, weil offensichtlich mehrere Leute die Idee hatten, auf diese Weise einem Stau zu entgehen. Tja, Pech gehabt, würde ich sagen. Was ich euch aber eigentlich damit mitteilen will, ist, dass ich mich momentan nicht auf der Höhe meiner kognitiven Fähigkeiten empfinde. Also verzeiht Ausdrucksschwierigkeiten, Tippfehler oder ähnliches. Oder das Erzählen völlig unwichtiger Kleinigkeiten, auf die jeder getrost verzichten könnte.
Worum soll es also heute gehen? Ich bin stark versucht, über eine Linie roter Lichter, die sich vollkommen im Einklang wie ein Fischschwarm bewegen, zu schreiben. Wie sich die Geschichten tausender Menschen an einem einzigen Ort kreuzen. Was die Leute in den Autos um mich herum denken, wohin sie fahren, was sie beschäftigt, woran sie glauben, was sie zu Mittag gegessen haben. Vermutlich ärgern sie sich, warum sie im Stau stehen, obwohl sie um eine absolut nicht christliche Zeit aufgestanden sind. Extra, um dieser Situation zu entgehen. Oder sie denken darüber nach, was das junge Mädchen im Auto gegenüber gerade in ihren Laptop tippt.
Im Endeffekt werde ich nie wissen, was in den Köpfen der anderen in den Autos und Wohnmobilen vorgeht, aber es macht Spaß, darüber nachzudenken. Ich stelle mir gerne Geschichten vor und wenn ich die Personen, die hinter den anderen Windschutzscheiben sitzen, auch noch sehen könnte, hätte ich sogar schon farbenfrohe Protagonisten. So starre ich nur hinter graue Fenster und versuche Silhouetten zu erahnen. Könnte ja auch sein, dass da vorne ein Alien hinter dem Steuer sitzt. Da ist auf jeden Fall ein Partyauto. Woher die wohl die Energie nehmen… Also wenn ich ein Bett hätte, dann würdet ihr nicht in den Genuss meiner kreativen Nachtgedankenflüsse kommen.
Auf jeden Fall möchte ich betonen, dass es heute keine gute Idee ist, über den Karawankentunnel zu reisen. Aber eigentlich war das auch schon gestern, wenn ihr das zu lesen bekommt. Wer keine Lust auf stundenlange Staus hatte, sollte sich also besser daheim vergnügen und von spontanen Urlauben absehen. Oder mit dem Zug fahren. Warum sind wir eigentlich nicht mit dem Zug gefahren?
Eine weitere interessante Tatsache ist, dass ich langsam Hunger bekomme. In weiser Voraussicht habe ich für diese Situation natürlich vorgesorgt. Allerdings ist halb 5 in der Früh tatsächlich nicht die prädestinierteste Zeit, um etwas zu essen. Zumindest würde ich das behaupten. Eigentlich habe ich bis jetzt immer so um 8 Uhr gefrühstückt, aber jetzt bin ich auch schon zweieinhalb Stunden munter und mein Magen fühlt sich so leer an. Update: Ich habe gerade eine Weintraube gegessen.
Mir ist aufgefallen, dass wir das heutige Thema eigentlich noch immer nicht angeschnitten haben. Ich habe mir nämlich überlegt, dass wir darüber reden könnten, was man so machen kann, während man im Stau steht. Vorausgesetzt es hat keine 100 Grad und man stirbt sowieso, wenn man sich ein bisschen zu viel bewegt. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, ein Spiel zu spielen. Da gäbe es die typischen Klassiker: Ich-sehe-was,-was-du-nicht-siehst, Kennzeichen-raten, Auto-Bingo und Wann-sind-wir-endlich-da? was bevorzugt von Kleinkindern gespielt wird.
Wenn man nicht zu den unglücklichen Personen gehört, denen beim Autofahren schlecht wird, kann man außerdem lesen, sich mit dem Handy beschäftigen oder blogschreiben. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass außer sinnlosem Geschwafel nichts herauskommt. Außer man ist der Fahrer, dann hat man leider Pech. In diesem Fall muss man sich nämlich intensiv mit den Bewegungen des vor einem platzierten Autos beschäftigen. Insofern das kein in Regenbogenfarben schillerndes, dreirädriges Tesla-Model ist, könnte das schnell langweilig werden. Deswegen ablenken: Musik hören, reden, überlegen, was man am Strand alles machen kann. Aber nicht vergessen, auf die anderen Autos zu achten!
Ja, im Stau stehen ist schon eine vertrackte Sache. Äußerst kompliziert. Aber machbar. Durchaus machbar. Und ich würde vorschlagen, bevor ich euch noch mit noch mehr sinnlosen Anekdoten unterhalte, esse ich lieber noch ein paar Weintrauben, schaue aus dem Fenster und denke mir Geschichten zu den Nachbarfahrenden aus. Vielleicht bekommt ihr ja eine davon sogar mal zu hören. Und außerdem: Ganz viel Kraft im nächsten Stau! Wer weiß, vielleicht sitzt einer von euch ja grade ganz in meiner Nähe….
Wir hören uns nächsten Sonntag! Da bin ich dann wieder frisch und ausgeruht und kann hoffentlich tiefergehende Beiträge zu eurem Tag leisten. Bis dann ;)
PS: Wir sind gut angekommen! Und als kleine Versüßung habe ich hier noch ein Foto von unserem Traumstrand angehängt :)

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