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Das verdammte Gras auf der anderen Seite

  • Autorenbild: chiarasue
    chiarasue
  • 13. Feb. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Hallo alle miteinander!


Vorab: Es tut mir sehr leid. Ich habe mich zwei Wochen nicht bei euch gemeldet. Und gestern tatsächlich darauf vergessen, dass Sonntag war... Den Grund dafür habt ihr, detektivisch veranlagt, wie ihr seid, vermutlich schon selbst herausgefunden: Prüfungsphase. Noch dazu eine der ganz schlimmen Sorte. Doch jetzt habe ich sie nach langer Zeit endlich hinter mich gebracht und kann entspannen. Um auch sicher zu gehen, dass ich ja nicht mehr weiterlernen kann, haben mein Freund und ich schnell einen Flug nach Madrid gebucht und in der Tat sitze ich gerade am Flughafen, wo wir zwei Stunden warten müssen, was meiner Nervosität zu verdanken ist. (Wir sind immer eine Ewigkeit zu früh am Flughafen.)


Auf jeden Fall freue ich mich schon unglaublich auf die nächsten Tage, die ich in aller Ruhe genießen will. Und dazu gehört auch, dass ich mich wieder dem Schreiben widmen kann. Einige Texte habe ich schon im Kopf, aber Lesen steht genauso auf meiner Entspannungsliste. Tatsächlich befindet sich sogar der erste Band von „Caecilia Darkata“ in meinem Handgepäck. Warum werde ich euch in naher Zukunft verraten...


So, das wäre eine gute Zusammenfassung der letzten drei Wochen. Jetzt ist mein Notizbuch voller Matheformeln und dafür meine Schreiblaune wieder geweckt. Wie ist es euch in der Zwischenzeit ergangen? Seit ihr eh noch nicht erfroren? Womit vertreibt ihr euch die Zeit?


Ich möchte heute mit euch (in einem wahnsinnig erleuchtenden Monolog) über Erwartungen sprechen. Ich weiß, dass wir das Thema bereits das ein oder andere Mal angeschnitten haben. Dennoch erscheint es mir keine schlechte Idee, die Gefahr, die diese bergen, immer wieder in Erinnerung zu rufen. Eng zusammen damit hängt das Gefühl der Unzufriedenheit, das ganz schwer abzuschütteln ist, weil es sich so beharrlich an die Jackentaschen zu heften vermag, ohne dass wir ihr Gewicht bemerken. Wir hören lediglich seine leise säuselnde Stimme, die uns ins Ohr flüstert, was uns alles fehlt.


Stellt euch folgendes Szenario vor: Ihr seid alleine am Bahnhof unterwegs und es ist Valentinstag. Da erblickt ihr ein glücklich lächelndes Paar, das Händchen haltend aus dem Zug aussteigt. Es schaut sich verliebt in die Augen und küsst sich. In eurem Innern knüllt sich euer Magen zu einem kleinen Knoten zusammen. Ihr fragt euch, warum euer Partner/eure Partnerin heute nicht hier ist. Er/sie hat es bevorzugt, etwas mit seinen/ihren Freunden zu unternehmen, weil er/sie die schon so lange nicht mehr gesehen hat. Automatisch macht ihr eurem/r Partner/in den Vorwurf, nicht hier zu sein und etwas Romantisches mit euch zu unternehmen. Ihr stellt euch vor, wie ihr gemeinsam lecker essen geht, einen Film anschaut und die Zeit zu zweit genießt. Womöglich hat er/sie ja sogar ein Geschenk für euch vorbereitet.


Ich will keine Stereotype verbreiten, aber ich muss euren kleinen Tagtraum leider zerplatzen lassen: Denn wenn euer Partner oder eure Partnerin hier wäre, wäre es nicht so. Er oder sie hätte sich aus Pflichtgefühl Zeit genommen und nicht, weil er/sie mit euch den Valentinstag verbringen will. Vermutlich wäre er/sie leicht reizbar und ihr würdet spüren, dass er/sie lieber woanders wäre. Daraufhin würdet ihr euch noch schlechter und weniger gewertschätzt fühlen und wärt erst recht nicht glücklich. Vielleicht ist Romantik auch gar nicht so euer Ding und ihr stellt euch die Szenen viel schöner vor, als sie dann in Wirklichkeit sind. Wir leben nun einmal nicht in einem Film, sondern in der Realität.


Wir lassen uns von unserer Vorstellungskraft einreden, dass wir die schlechtere Version eines Tages leben, obwohl es eigentlich die bessere ist. Das Gras hinter dem Zaun ist tatsächlich immer grüner und wir vergessen nur, in die Nähe zu schauen, weil unsere Augen stets in der Ferne das Glück suchen. Ein Valentinstag alleine bietet ungeahnte Möglichkeiten. Keinerlei Verpflichtungen, keinerlei Schuldgefühle. Man muss nur lernen, den Blick auf das Positive zu richten, anstatt auf die Unzufriedenheit in der Jackentasche zu hören.


Worüber regt ihr euch tagtäglich auf? Fragt euch nicht, was besser sein könnte. Freut euch, dass es nicht schlimmer ist ;). Denn wie das Sprichwort schon sagt: Schlimmer geht immer.


Aber wenn man auf das Gute achtet, ist das Schlimme gleich viel weniger schlimm.


Ich hoffe, dass ihr einen schönen Tag verbringt und wünsche euch nur das Beste! (Aber vielleicht habt ihr das ja schon ;)) Wir hören uns wieder nächste Woche!


 
 
 

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