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Die Qual der Wahl

  • Autorenbild: chiarasue
    chiarasue
  • 11. Apr. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Entscheidungen. Wenn ich einen Erzfeind hätte, wären sie es. Und ich werde sie nie besiegen können. Deprimierend. Die tragische Geschichte einer Unentschlossenen. Für ewig verdammt zum unerbittlichen Kampf gegen die Tücken des Lebens.

Mein Los.


Jaja, ich weiß, ich übertreibe schon wieder. Aber so fühle ich mich manchmal wirklich. Entscheidungen so weit das Auge reicht. Und sie werden nicht weniger. Nie. Also ist die beste Alternative manchmal, die Augen zu schließen. Und tiiiiiieeef durchzuatmen. Und dann schreiend durchs Haus zu laufen und sich immer wieder darüber aufregen, wie ungerecht das Leben doch ist. Anschließend schadet ein kleines Nickerchen nicht. Und dann nimmt man resigniert seufzend die nächste Entscheidung in Angriff.


Ich habe in den nächsten Wochen eine sehr schwere Entscheidung zu treffen. (Wer hätte es gedacht? Dieses Thema ist mir nicht aus dem Nichts auf den Kopf gefallen!) Ich möchte nicht genau ausführen, worum es geht, aber ich versuche es trotzdem zu verdeutlichen. Ich würde gerne etwas machen, was ich nicht machen muss (freiwillig quasi). Allerdings würde ich in diesem Fall das Risiko eingehen, dass mir durch diese Entscheidung Schaden zugefügt wird. Dieses Risiko ist relativ klein, aber nicht so klein, dass man es vollkommen ignorieren könnte. Zusätzlich springt für mich kein nennenswerter Vorteil heraus, wenn ich diese freiwillige Tat meisterte. Ich könnte mir auch dadurch nur schaden. Nun stellt sich für euch vermutlich die Frage: Was gibt es da zu überlegen?


Nun ja, ich überlege seit Tagen. Haltet mich für vollkommen bescheuert, aber ich denke wirklich darüber nach. Das grundlegende Problem an dieser Sache ist, dass ich sehr ehrgeizig bin. Und mein Bauch sich nie entscheiden kann, was er will. (Abgesehen von Essen jetzt natürlich. Essen passt immer.)


Wie kann man eigentlich wissen, ob man etwas will? Indem man vermutlich nicht so viel darüber nachdenkt, wie ich es zu tun pflege. Am besten wäre es wahrscheinlich, würfe man einfach eine Münze. Diese furchtbar primitive Entscheidungshilfe funktioniert allerdings wirklich. Ihr fragt euch, wie? Ganz einfach. Wenn ich mich einmal wirklich nicht entscheiden kann, was ich machen soll, werfe ich eine Münze. Wenn dann Kopf oben liegt, mache ich das, was mit Zahl verbunden gewesen wäre, weil ich mir vom Schicksal nicht vorschreiben lassen will, was ich zu tun habe.


Zumindest kann einem ein Münzwurf aber aufzeigen, was man vielleicht wirklich will. Wenn man mit dem Ausgang zufrieden ist, weiß man ja, dass alles in Ordnung ist. Wenn nicht, hat man praktisch auch schon eine Entscheidung getroffen.

In meinem aktuellen Fall ist das leider nicht so einfach, weil ich inzwischen um die 50 Mal bereits Münzen geworfen habe und mich nun gar nicht mehr auskenne. (Kleiner Tipp am Rande: Immer nur einmal werfen, sonst dreht man irgendwann durch und bekommt Muskelkater im Arm.)


Im Prinzip wüsste ich also, was ich zu tun hätte. Ich tue es nur nicht. Oder eigentlich zu oft. Manchmal glaube ich, mein Kopf hat es sich zur Challenge gemacht, mir meine Entscheidungen so schwer wie möglich zu machen. Vielleicht wäre das Leben ja sonst auch langweilig.


Und um dem Ganzen etwas den Druck zu nehmen, habe ich zuletzt noch eine Weisheit meiner Mama für euch: Man kann keine falschen Entscheidungen treffen, weil es immer so kommen wird, wie es kommen soll. Sprich: Du wirst nie wissen, was geschehen würde, würdest du dich anders entscheiden, also ist der eingeschlagene Weg immer der richtige für dich.


Ich freue mich auf jeden Fall, dass ihr euch heute dafür entschieden habt, meinen Blog zu lesen. Ich kann‘s kaum erwarten, euch mitzuteilen, welche Wahl ich im Endeffekt getroffen habe. Die dumme oder die dümmere. Na wenigstens – das kann ich euch jetzt schon verraten – entscheide ich mich nicht für das Dümmste ;)

Und um das Ganze mit etwas Praxis zu untermalen, habe ich hier noch eine Denkaufgabe für euch. Sie mag auf den ersten Blick leicht erscheinen, aber womöglich ist sie das gar nicht.

Welche Blume würdet ihr pflücken?

Die gelbe oder eine der blauen? Achtet ihr auf eure Lieblingsfarbe? Die gelbe ist nämlich hier einzigartig. Wenn ihr sie aber pflückt, ist sie weg, während es noch so viele andere blaue Blumen gäbe....

Was würdet ihr tun?



Gar nicht so leicht, hm?

Wir hören uns nächsten Sonntag wieder! Bis dann ;)

 
 
 

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