Popowackelnde Pinguinpappelsüdpoltänzer
- chiarasue
- 26. Juni 2021
- 4 Min. Lesezeit
Hallo liebe Leute!
Jetzt ist mir doch tatsächlich die geniale Idee gekommen, meinen Blog schon am Samstagabend zu veröffentlichen. (Ganz heimlich natürlich... Hihi!) Manchmal fühle ich mich so schlau!
Dann stellt sich ja nur noch die Frage, worüber ich heute schreiben will. Ein tiefsinniges Thema natürlich. Und lustig soll es selbstverständlich auch sein. Mit einer Prise Kritik an Politik oder Wirtschaft. Die Botschaft muss wichtig sein, sonst berührt der Text nicht....ganz schön knifflig dieses Schreiben...
Vielleicht wäre eine Rahmenhandlung gut. Eine Geschichte, die sich wie eine Kaugummirolle langsam abwickelt. Allerdings soll man sie am Ende nicht ausspucken, sondern auf jeden Fall schlucken wollen. Für eine Rahmenhandlung bräuchte ich jedoch eine Hauptperson...oder einen Hauptgegenstand. Ja, warum nicht? Auch eine Hauptpflanze könnte gehen. Eine Pappel vielleicht, es ist momentan eh so heiß... Andererseits muss ich dann natürlich den Charakter erfinden. Und bevor du jetzt irgendetwas sagst: Ja, auch Pappeln oder Steine oder Gabeln verlangen präzise Charaktergestaltungsfähigkeiten und damit einherkommend viel Zeit und Arbeit, sonst wirken sie nicht authentisch. Und ich will ja, dass meine Pappel ernstgenommen wird.
Und sobald ich dann eine Haupt...sache habe, muss ich mich auf den Ort und die Handlung konzentrieren. Es kommt immer gut, den Leser oder die Leserin zu überraschen. Setzen wir die Pappel zum Beispiel an den Südpol, haben wir sogleich einen starken Kontrast geschaffen, der Spannung schafft und Fragen aufwirft. Wie ist die Pappel dorthin gekommen? Kann sie dort überhaupt leben? Brüten Pinguine in ihren Ästen? Man kann nie wissen...
Außerdem lieben Menschen Kontraste. Ganz krasse Gegensätze am meisten. Die Mitte interessiert niemanden. Damit deine Geschichte aber nicht nach links oder rechts kippt, brauchst du Gegensätze, um sie in der Mitte zu balancieren. Das funktioniert wie bei einer Wippe. Ganz simpel.
Mit den Pinguinen hätten wir dann ja auch schon Nebenpersonen...perfekt. Schön langsam nimmt das Ganze Fahrt auf. Was kommt als nächstes? Humor. Das ist auch ganz wichtig. Die LeserInnen sollen ja was zu lachen haben. Lachen ist gesund. Und macht gute Laune.
Das mit dem Lachen ist aber gar keine so einfache Sache. Es gibt nämlich fast nichts, was jeder lustig findet. Da wäre zum Beispiel der Humor meines Freundes. Wenn in einem Film jemand hinfällt, kann er sich nicht mehr auf dem Bett halten vor Lachen. Mir tut das einfach nur seelisch weh und ich zucke zusammen. (Okay, okay, hin und wieder tendieren meine Mundwinkel in solchen Situationen schon leicht in Richtung Nase, aber eigentlich ist das nicht unbedingt mein Humor.) Dann gibt's da noch schwarzen Humor, dessen Verwendung aber gründlich in die Hose gehen kann. Davon halten wir uns also lieber fern. Gibt's eigentlich auch weißen Humor? Das muss ich gleich mal googeln, Moment...
Bin wieder da! Also meinen Recherchen zufolge gibt es keinen weißen Humor, was ich persönlich schade finden. Lachen wir eher über morbide als über nette Sachen? Vermutlich...
Tragisch, aber für eine solche Diskussion fehlt uns jetzt die Zeit. Wir brauchen Spaß. Und ich hatte gerade den perfekten Einfall. Wir lassen die Pinguine tanzen. Und ziehen ihnen bunte Hawaiketten und -hemden an. Stellt euch das Mal vor, wie sie dann um die Pappel watscheln und süß mit dem Hintern wackeln! Perfekt, das muss doch jeder lustig finden. Von mir aus kann auch einer am Eis ausrutschen und hinfallen, wenn's euch dann besser gefällt.
Jetzt sind wir ja auch schon fast fertig! Also na ja... die Botschaft fehlt halt noch. Die allessagende Message, die die LeserInnen als wertvolle Moral mitnehmen sollen. Das ist immer der kniffligste Part. Eigentlich sollte man ja damit auch anfangen und dann die Geschichte darauf aufbauen, damit das Ganze Sinn macht. Aber ich mach das lieber im Nachhinein. Genau wie den Titel. Das ist auch noch so eine schwere Geschichte... ach
Aber: step by step. Also, welche Weisheiten kennst du? Hau ruhig raus, es gibt keine dummen Vorschläge! Was ist dir wichtig im Leben? Worauf sollte man besonders achten? Was hast du bisher so gelernt während deiner Zeit auf diesem entzückenden, aber leider sterbenden Planeten? Nichts? Auch okay. Die Moral kann ja auch sein, dass es völlig in Ordnung ist, durchs Leben zu gehen und dabei absolut nichts zu lernen. Dann stirbst du halt blöd, hattest aber zumindest Spaß!
Irgendwie sollten wir das aber doch mit der Pappel verbinden. Nichts ist unmöglich? Nein, zu abgelutscht. Lebe deinen Traum? Auch als Pappel auf dem Südpol? Ebenfalls ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Du findest überall Freunde, auch wenn sie vielleicht anders sind als du? Und wer hätte nicht gerne Pinguine als Freunde? Aber ich weiß nicht, das überzeugt mich alles noch nicht so ganz...
Was denkt denn ihr? Was wäre eure Moral zu dieser unfassbar ausgeklügelten Rahmenhandlung? Helft mir doch mal ein bisschen :)
So wie's aussieht findet man also doch immer was, worüber man schreiben kann. Auch wenn es nur das Schreiben selbst ist ;)
Somit wünsche ich euch eine superschöne Woche! Ich verzieh mich dann mal ans Meer und finde dort hoffentlich die Zeit, mir etwas Neues für nächste Woche auszudenken! Eisbären auf einem Floß am Mittelmeer wären doch auch was, oder?

Sei eine Pappel! Dann überlebst du überall!