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Was wir daraus machen

  • Autorenbild: chiarasue
    chiarasue
  • 25. Juli 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Wie geht’s euch? Alles munter und motiviert? Perfekt, dann können wir ja gleich ins Thema starten. Kennt ihr diesen Spruch: Wenn euch das Leben Zitronen schenkt, macht einfach Limonade draus! Oder die etwas…schärfere Version: Wenn dir das Leben Zitronen gibt, frag nach Salz und Tequila!


Ob man jetzt Limonade oder Tequila bevorzugt, überlasse ich ganz euch. Wichtig ist aber eigentlich der Grundgedanke. (In Wirklichkeit geht es hier nämlich gar nicht um Zitronen, sondern der Spruch arbeitet mit einer Metapher. Zumindest gehe ich davon aus, denn in meiner Klimazone ist es nicht so wahrscheinlich, dass auf einmal ein Zitronenbaum vor meiner Haustür aufploppt.) Die eigentliche Frage lautet also: Was machen wir mit den Dingen, die uns das Leben einfach so hinschmeißt? Was machen wir aus den Erfahrungen, auf die wir vielleicht lieber verzichtet hätten? Was sollen wir damit anfangen, dass unsere Katze heute schon wieder ihr Frühstück auf dem Wohnzimmerteppich von sich gegeben hat?


Ganz oft fragt man sich in ausweglosen oder verzweifelten Situationen: Warum? Warum ich? Habe ich das irgendwie verdient? Ist das Karma? Warum hätte die Katze sich nicht einfach draußen übergeben können? Warum hätte ich nicht einfach Orangen statt Zitronen bekommen können? Und natürlich bekommen wir keine Antwort. In den meisten Fällen zumindest. Wir fragen nach dem Sinn, obwohl es oft gar keinen gibt. Macht ihr nicht auch manchmal etwas, was wirklich überhaupt keinen Nutzen hat? Ihr fühlt euch einfach danach…sagen wir, einen Gummiball gegen die Wand zu werfen. Ihr beabsichtigt damit nicht, euren Arm zu trainieren oder die Wand zu demolieren, sondern ihr habt einfach Lust darauf. Und glaubt ihr nicht, dass es dem Schicksal auch so geht? Vielleicht möchte es euch heute einfach Zitronen auf den Kopf werfen. Dafür gibt es keine Erklärung, es ist einfach so.


Die Frage nach dem Warum führt in den meisten Fällen also zu Frustration und Ermüdung. Die Frage, die uns aber helfen könnte ist: Und jetzt? Was mache ich jetzt damit? Die Antwort kann „Limonade“ oder „Tequila“ lauten. Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit, aus einer gewissen Situation zu lernen. Wobei man für eine richtig gute Limonade auch viel Übung und Wissen braucht. Auf jeden Fall bietet jeder Rückschlag, jedes böse Wort, mit dem ihr nicht gerechnet habt, und jede Teppichputzaktion auch eine Chance. Das Leben schreibt euch nämlich nicht vor, dass ihr euch über das ungeplante Schrubben zu ärgern habt. Es steht nirgends geschrieben, dass man es nicht genießen kann, wieder einmal in aller Gründlichkeit das Wohnzimmer zu reinigen. Der Gedanke, dass euch das stört, kommt aus eurem Inneren und macht alles nur noch schlimmer. Denn im Folgenden ärgert ihr euch darüber, dass ihr euch ärgert, dass ihr den Teppich putzen müsst. So viel Ärger und dabei überseht ihr vielleicht, dass draußen die Sonne scheint, was euren Teppich superschnell trocknen lässt. Außerdem schnurrt die Katze schon wieder beruhigt.


Die Tatsache, dass da Zitronen liegen, lässt sich nicht mehr ändern. Euer Blickwinkel aber schon. Im Prinzip könntet ihr auch einfach darüber hinwegsteigen oder das Ganze einmal von einer anderen Seite betrachten. Irgendetwas Spannendes muss hinter Obst stecken, sonst hätten sich nicht so viele Künstler mit Stillleben befasst, nehme ich mal an.


Natürlich ist es manchmal schwer, sich zu freuen, wenn in einem die Gefühle hochkochen wie in einem Vulkan. Das ist nur natürlich und wie ich schon einmal geschrieben habe, dürfen und sollen Wut und Trauer genauso gelebt werden wie Freude und Liebe. Wenn man aber keine Lust auf Zorn hat, kann man aber auch überlegen, was man Hübsches aus der Situation basteln kann. Ich bin mir sicher, euch fällt etwas ein. Und wenn nicht ist es immer eine gute Idee, das Ganze aufzuschreiben, damit man in ein paar Jahren auf der Familienfeier darüber lachen kann. Notfalls gibt es ja auch immer noch die Option mit dem Tequila ;)


Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Gedanken etwas helfen. Was man übrigens auch gut aus Zitronen machen kann, ist Eis. So herrlich erfrischend bei diesem Wetter…ich wünsche euch noch eine super entspannende Zeit! Bis nächste Woche!




 
 
 

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