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Weihnachten oder "Hilfe, ich muss noch Geschenke besorgen!"

  • Autorenbild: chiarasue
    chiarasue
  • 19. Dez. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Wunderschönen 4. Advent euch allen!


Wie geht’s euch? Ich hoffe, bei euch steht in der kommenden Woche dann auch erst einmal eine Pause an. Eine Pause, in der ihr euch für ein paar Tage vom Alltagsstress entfernen und einfach die Zeit genießen könnt. Allerdings gibt es ja dann auch noch den Weihnachtsstress, der die Freizeit wieder in die Ferne rücken lässt…und das ist doch schade, oder?


Weihnachten ist ein Fest der Familie. Das ist grundsätzlich gut nachvollziehbar, bedenkt man, dass es ja im Grunde darum geht, die Geburt Jesus Christus’ zu feiern. Dieses Detail geht heutzutage oft unter, was auch interessant ist. Oder vielleicht auch natürlich. Der Ursprung einer Tradition wird mit den Jahren wohl immer unbedeutender. Irgendwann feiert man nicht mehr, weil Jesus geboren wurde, sondern weil man es eben jedes Jahr schon so gemacht hat. Wann hat man eigentlich damit begonnen, Weihnachten zu feiern? Ich meine, die Römer werden wohl nicht damit angefangen haben. Momentan, ich befrage einmal schnell das Internet.


Nun gut, meine Recherche hat ergeben, dass die Christen (welche Überraschung) damit begonnen haben, Jesus’ Geburtstag zu feiern. Und 1600 Jahre später machen wir das noch immer. Das ist doch schon irgendwie faszinierend, oder? Übrigens habe ich auch herausgefunden, wer auf die grandiose Idee gekommen ist, sich einen Baum ins Wohnzimmer zu stellen und mit Glitzerzeug zu behängen… Na gut, na gut, ich komm schon wieder auf den Punkt zurück. Weihnachten. Weihnachten, das ein Fest der Familie ist. Weihnachten, währenddessen gut gegessen wird, manchmal in die Kirche gegangen wird und zahlreiche Geschenke überreicht werden. Weihnachten, das in meiner Gegenwart leider schon lange keinen Schnee mehr gesehen hat. Weihnachten, das wir alle kennen und gleichzeitig fürchten und herbeisehnen.


Warum fürchten? Nun ja, da wäre einerseits diese „nette Geste“, seinen Mitmenschen etwas zu schenken. Das ist an und für sich ein tolles Prinzip, versteht mich nicht falsch. Aber damit einher kommen so viele Fragen. Die größte von allen: Was? Und gleich dahinter: Wem? Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass mir mein Bruder nichts schenken wird. Das war ich mir aber letztes Jahr auch und er hat mir auch nichts geschenkt. Hihi, jetzt habe ich euch verwirrt, nicht? Ich hingegen schenke ihm schon manchmal was. Also schuldet er mir quasi Weihnachtsfeste, an denen ich etwas von ihm bekomme, aber er nichts von mir. Allerdings sollte man wohl keine Bilanz über Weihnachtsgeschenke führen. Das zerstört den Gedanken doch etwas, findet ihr nicht? Obwohl man bei Geschwistern vielleicht eine Ausnahme machen könnte…


Was ich damit sagen wollte: Man weiß nie, was man wem wieso schenken sollte. Und wenn man selbst etwas bekommt, aber nichts im Gegensatz hat, ist das peinlich. Also besorgt man lieber dreimal zu viel als zu wenig. Der Hintergrundgedanke beim Schenken rückt dabei in den Hintergrund. Man läuft nur noch mit einer „To-Buy“-List im Kopf herum und kann kaum noch klar denken, weil einem Karten und Geschenkpapier das Gehirn vernebeln. Zumindest mir geht es oft so. Und dann sollen die Geschenke wenn möglich auch noch einen persönlichen Touch versprühen. Nein, nein, alles so kompliziert.


Und deshalb habe ich beschlossen, dieses Weihnachten etwas anders zu machen. Dieses Weihnachten wird nicht nur ein Fest für meine Familie, sondern auch für mich. Dieses Weihnachten nehme ich mir Zeit für mich allein. Nennt mich egoistisch, wenn ihr wollt, ich höre es eh nicht XD. Spaß beiseite. Es gibt keinen einzigen Tag, an dem man sich selbst feiern kann. Und jetzt sagt nicht, ich hätte den Geburtstag vergessen. Denn wisst ihr, was der Geburtstag in Wirklichkeit ist? Am Telefon hängen, Gäste empfangen, Partys organisieren, Sich-Freuen-Sollen. Der Geburtstag ist schön, keine Frage. Aber auch ein Tag, mit dem viele Erwartungen und somit auch Enttäuschungen verknüpft sind.


Ich finde also, man sollte einen „Ich mag mich“-Feiertag einführen. Oder ein „Ich bin toll“-Fest. Ein Fest für einen ganz allein. Irgendeinen Tag kann ich mir dafür nicht aussuchen, weil mir da die Universität nicht freigeben wird. Deswegen habe ich beschlossen, Weihnachten heuer dafür zu nutzen. Ich bin mir sicher, Jesus ist mir nicht böse, wenn ich zu seinem Geburtstag auch an mich denke. Das heißt nicht, dass ich die Zeit mit meiner Familie nicht genießen werde. Es heißt, dass ich mich nicht schuldig fühlen werde, wenn mein Bruder doch ein Geschenkt für mich hat. Es heißt, dass ich mir auch erlauben werde, vor der Bescherung einen Schokoschirm vom Weihnachtsbaum zu stibitzen. Es heißt, dass ich mir zuhören werde.


Es heißt allerdings nicht, dass ich mir selbst auch ein Geschenk besorge. Wenn das jemand gerne möchte: nur zu. Ich habe leider nicht den Kopf, mir auch noch etwas zu basteln. Ich schenke mir einfach Weihnachten selbst.


Und ihr? Was habt ihr vor dieses Weihnachten? Vielleicht hat der Weihnachtspinguin ja etwas Passendes für euch dabei…


P.S.: Mein ganz persönliches Geschenk für euch: eine gute Nachricht! Der vierte Teil von Caecilia Darkata ist fertig! Ein paar Tage noch, dann wird er öffentlich sein…


P.P.S.: Ja, ich weiß, ihr wartet die ganze Zeit darauf, dass ich das große Geheimnis endlich lüfte. Bitteschön: Die Deutschen haben den Christbaum im 18. Jahrhundert erfunden, um etwas Grün ins Wohnzimmer zu bringen.



 
 
 

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