Wichte, Schlawiner und Halunken voller Wonne
- chiarasue
- 26. März 2023
- 2 Min. Lesezeit
Hallo zusammen!
Heute melde ich mich aus dem Regen. Die Wolken hängen schon den ganzen Tag verheißungsvoll am Himmel. Wann beginnen sie, ihren Ballast abzulassen? Gerade, als ich nach Hause gekommen bin. Nur ein bisschen hat mich das Wasser erwischt. Es wirkt fast, als würde es das Leben gut mit mir meinen, oder? Womit wir wieder bei den Geschenken wären...Irgendwie scheint mich dieses Thema zu verfolgen. Tatsächlich hat sich meine Stimmung aber in den letzten Tagen stark gebessert. Woran das nun wirklich liegen mag, sei dahingestellt. Auf jeden Fall freue ich mich sehr darüber.
Ist euch ein deutsches Wort eingefallen, das man nicht oder schwer übersetzen kann? Ich bin interessanterweise auf „Wonne“ gekommen. Das ist meiner Meinung nach grundsätzlich ein sehr besonderes Wort, weil es kaum verwendet wird. Man könnte sagen, es ist veraltet, aber dennoch versteht man es heutzutage noch. Was es genau bedeutet, lässt sich trotzdem schwer beschreiben. Aufgrund seiner Aussprache bringt man es leicht mit „Sonne“ und „Tonne“ in Verbindung. Zwei Begriffe, die auch zu ihm passen. Sonne, weil Wonne ein schönes, warmes Gefühl widerspiegelt und Tonne, weil es auch mit Masse und Vollsein assoziiert werden kann, wie ich finde. Wie würdet ihr jemandem das Wort „Wonne“ erklären?
Der Duden definiert es, wie folgt: „hoher Grad der Beglückung, des Vergnügens, der Freude“. Demnach ist Wonne eigentlich ein wunderschönes Gefühl. Warum verwenden wir es nicht häufiger? Ist der Klang zu plump? Ist es zu altmodisch?
Ich fände es ja sehr spannend, wenn man aus dem Sprachgebrauch gefallene Wörter wieder aufnehmen und regelmäßig verwenden würd, so als ob sie vollkommen normal wären. Wörter wie „Schalk“ zum Beispiel. Oder „Augenweide“. Oder eben „Wonne“. Stellt euch vor, ihr geht wandern und hört, wie eine Frau neben euch voller Staunen den folgenden Satz von sich gibt: „Dieser Ausblick ist eine wahrhafte Augenweide.“ Und der Mann neben ihr nickt zustimmend und erwidert: „Eine Wonne, dies erleben zu dürfen.“
Ich finde, es hätte seinen ganz eigenen Reiz, den Wortschatz auf diese Weise etwas aufzupeppen. Natürlich wäre es auch etwas komisch und lustig, aber mehr zu lachen, hat noch niemandem geschadet.
Andere Wörter, die ich sofort wieder aufnehmen würde, wären „Dreikäsehoch“ oder „Spitzbub“. Im Allgemeinen gibt es auf dem Gebiet der Schimpfwörter eine riesige Auswahl, aus der man schöpfen könnte. Außerdem hätte es einen riesigen Vorteil, zukünftig nicht mehr „Scheiße!“, sondern „Zapperment!“ zu rufen: Man würde sich gleich nicht mehr so ärgern, weil die Mundwinkel bei diesem Wort automatisch nach oben wandern. Ich denke, dass die Aufnahme alter Schimpfwörter zu mehr Frieden oder zumindest mehr Fröhlichkeit führen würde. Wer würde denn nicht lachen, wenn man als „Halunke“, „Tunichtgut“ oder „Schlawiner“ bezeichnet werden würde? Einer meiner Lieblinge ist nach wie vor „Lausmensch“. Ich mag den Klang und verbinde das Wort eng mit meinen Großeltern, die es nach wie vor benutzen.
Fallen euch auch Wörter ein, die ihr gerne wiederbeleben würdet? Wenn ja, welche? Ich bin sehr gespannt darauf, eure Ideen zu hören.
Aber für heute verabschiede ich mich erst einmal von euch Spitzbuben und -mädchen ;)
Einer der größten Lauser, den ich kenne, ist übrigens mein Kater. Besonders, wenn er Hunger hat....Bis nächste Woche!

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